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Die vorliegende Studie zu Theodor Fontane (1818-1898) erörtert eine bisher stiefmütterlich behandelte Werkgruppe: Grete Minde (1880), Ellernklipp (1881), Unterm Birnbaum (1883) und Quitt (1886-1894). Eine genaue Textanalyse dieser oft als ,minderwertig bezeichneten Werke fordert den Leser nicht nur zur Würdigung ihres unverwechselbaren Erzählprofils, sondern auch zur Einsicht in den zwischenmenschlichen Balanceakt der Hauptcharaktere auf, dem Fontane einen ritualisierten Raubmord zugrunde legt. Die Aufdeckung jenes Rituals, dem sich meist auch eine Andacht zum Kreuz zugesellt, läßt die von der alten Fontane-Kritik ererbten stereotypen Einteilung in ,Neben - und ,Haupt -werke hinfällig werden, zumal solch ein Raubmord auch für die Struktur der Werke Cécile und Der Stechlin bestimmend ist. Seinem sanguinischem Temperament folgend, macht Fontane den Raubmord zum Pneuma seiner spielerischen Webkunst, von deren Assoziationsreizen sich Gerhart Hauptmann, Thomas Mann und nicht zuletzt Günther Grass angetan zeigten.