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Die Korrespondenz dieses Zeitraums ist in starkem Maße von den großen Themen der europäischen Politik bestimmt. Einer Einladung der preußischen Königin Sophie Charlotte nach Berlin kann Leibniz erst folgen, nachdem eine englische Gesandtschaft unter Lord Macclesfield der Kurfürstin Sophie am 15. August 1701 in Hannover in feierlicher Zeremonie die Sukzessionsurkunde für die Thronfolge in Großbritannien übergeben hat. Leibniz nutzt den Kontakt zu dem englischen Diplomaten, um seine Einschätzungen und Handlungsvorschläge mit Blick auf den gerade ausgebrochenen Spanischen Erbfolgekrieg den politischen Entscheidungsträgern zu Gehör zu bringen. In Berlin, wo er Anfang Oktober eintrifft, sucht er im Einvernehmen mit der preußischen Königin selbst als Diplomat aktiv zu werden und bemüht sich - ohne Wissen und gegen den Willen des hannoverschen Kurfürsten - um eine preußische Beteiligung bei der militärischen Überwältigung Braunschweig-Wolfenbüttels, das als Verbündeter Frankreichs mit einer Armee von 12.000 Mann zur unmittelbaren Bedrohung für Hannover und darüber hinaus für das Reich und die gesamte antifranzösische Koalition geworden war. In die Zeit von Leibniz' Berlin-Aufenthalt fällt außerdem eine cause célčbre, die ausgiebigen Gesprächsstoff an allen Höfen liefern sollte: die vermeintlich erfolgreichen Goldmacherversuche des Apothekerlehrlings J. F. Böttger, der aus Berlin flieht und in Sachsen von August dem Starken - in der Hoffnung, die dringenden Finanzprobleme damit ein für allemal zu lösen - inhaftiert wird. Bei aller Skepsis hinsichtlich der alchimistischen Erfolge Böttgers sucht Leibniz der Sache durch Gespräche mit Augenzeugen, über die er ausführlich in seinen Briefen berichtet, auf den Grund zu gehen. In der gelehrten Korrespondenz nimmt die Auseinandersetzung mit J.-B. Bossuet noch einmal erheblichen Raum ein. Statt zu einer Annäherung der Konfessionen beizutragen, wird die Diskussion allerdings zunehmend polemischer, zumal von Leibniz' Seite, der d